Prendre des cours de guitare électrique, guitare acoustique et composition avec

Leon Maria Plecity

Entwickle deinen Sound auf der Gitarre

Leon ist sowohl Bandleader als auch gefragter Sideman im Bereich Contemporary Jazz, Neo-Soul und Funk.

portrait de Leon Maria Plecity

Lieu

Neufeldstrasse
3012 Bern

Leon Maria Plecity propose également un téléenseignement.

Comment téléenseignement fonctionne-t-il pour nous?

Instrument

Guitare électrique, guitare acoustique et composition

Style musical

Contemporary Jazz, néo soul, folk et funk

Niveau

Avancé et Professionnel

Lanuge

Allemand et anglais

Âge

Leon Maria Plecity enseigne aux enseignant•e•s à partir de 15 ans

Interview avec Leon Maria Plecity

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Ohne Zweifel Pat Metheny! Er verkörpert für mich alles, was ich an Musik schätze und obwohl ich seit meinem 10. Lebensjahr absoluter Fan bin, fasziniert mich seine Musik noch immer genau so wie am ersten Tag. Er ist nicht nur ein unglaublicher Gitarrist und meisterhafter Improvisator, sondern schreibt auch wahnsinnig komplexe und gleichzeitig emotional zugängliche Musik, die auch nach so langer Zeit immer wieder Raum für neue Entdeckungen lässt. Bei ihm geht es immer um ehrliche Hingabe und gleichzeitige Offenheit für die Kunst - ob mit seiner eigenen Band, in Straight-Ahead Triobesetzungen, Solo, Filmmusik, Freejazz oder mit Orchester: Immer geht es um das Ausloten von Grenzen, um die Bereitschaft, sich auf neue Dinge einzulassen und dabei gleichzeitig einen unglaublich individuellen, unverwechselbaren Sound auf dem Instrument zu entwickeln. Du hörst 2 Töne und weisst sofort: Das ist Pat! Für mich ist er ein absolutes Idol und hat mich musikalisch geprägt wie kein Zweiter.

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Spass zu haben und du selbst zu sein! Das ist das Wichtigste und manchmal gerät es vielleicht aus dem Blickfeld, aber ein Instrument zu spielen soll etwas Schönes und Bereicherndes für einen selbst sein; kein Zwang oder eine weitere Tätigkeit, zu der man sich verpflichtet fühlt. Diese Freude am Musikmachen und am Gitarrespielen zu vermitteln ist für mich von sehr grosser Bedeutung. 

Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Tatsächlich ziemlich klischeehaft: Durch einen klassischen Dachbodenfund bei einer entfernten Verwandten fand eine ziemlich hässliche, bunte Akustikgitarre Ihren Weg in unsere Wohnung und ab dann konnte ich jeden Tag Gitarre spielen. Also "konnte" ich natürlich nicht, aber irgendwie habe ich direkt ein gutes Gefühl zu dem Instrument gehabt und versucht, auf einer Saite Melodien nachzuspielen, was erstaunlich gut geklappt hat. Schnell war klar, dass ich gerne Unterricht nehmen würde und zu Weihnachten lag dann meine erste eigene E-Gitarre unterm Baum. Ich hatte Glück und habe in Düsseldorf einen tollen Gitarrenlehrer gehabt, der mit mir direkt ins Thema "Jazz" eingestiegen ist und mich wenige Jahre später an seinen alten Lehrer vermittelt hat, der mich wiederum auf das Musikstudium vorbereitet hat.

Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Zuerst brauche ich in der Regel eine Deadline und einen Abend frei - ich glaube, 90 Prozent meiner Stücke habe ich leicht gestresst zwischen 23 und 3 Uhr nachts geschrieben... Aber zur echten Antwort: Ich beginne fast immer mit Akkorden und versuche, eine stimmige, interessante harmonische Progression zu finden. Dann spiele ich diese Form in den Looper ein und schreibe eine Melodie dazu. Fast immer notiere ich es parallel in einem Notensatzprogramm und kann so schnell ganze Parts kopieren, transponieren etc. Das hilft mir, einen Überblick über die Struktur zu behalten und ausserdem kann ich den Song dann zwischendurch anhören. Zu einem gewissen Grad bleibt der Prozess aber auch ein Mysterium, bis man irgendwann entscheidet: So gefällt es mir und so lasse ich es.

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele schon seit 10 Jahren eine weisse Parker Fly Deluxe aus dem Jahr 1994 - eine unglaublich leichte, resonante und moderne Gitarre, die in den 90er Jahren von Ken Parker entwickelt wurde und die so gut ist, dass ich jeden Fehler bei mir und nicht bei meinem Instrument suchen muss. Amps habe ich lange von AER gespielt aber habe vor ein paar Jahren komplett auf digital umgerüstet und spiele über einen Kemper Stage Amp. Der klingt unglaublich gut und gibt mir, egal ob Live oder im Studio, immer genau den Sound den ich suche. 

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Neugierde und Begeisterung für Musik können mich immernoch stundenlang fesseln. Beim Üben ist es deshalb total wichtig, Dinge so zu üben, dass sie sich nach Spass und Entdecken anfühlen und nicht nach langweiliger Wiederholung.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
E-Gitarre ist ein wahnsinnig individuelles Instrument und es gibt sie in allen Farben und Formen, mit verschiedensten Tonabnehmern, Soundphilosophien und Preisschildern. Zudem kann man sie wirklich einfach transportieren und so an jedem Lagerfeuer punkten (zumindest ist das die gängige Vorstellung). Wirklich toll finde ich, dass es nicht DEN Gitarrensound gibt - man kann sich zwischen akustischem Folk und brachialem Death Metal irgendeine Nische mitsamt passender Gitarre und Soundvorstellung suchen. Es ist ein sehr flexibles Instrument, welches man sich sehr stark zu eigen machen kann und zu dem man deshalb eine ganz besonders persönliche Beziehung aufbauen kann.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Mir ist es sehr wichtig, dass wir genau die Musik spielen, die dich interessiert! Es geht nicht darum, irgendwelche Songs zu lernen zu denen du keinen Bezug hast, sondern darum, deine Lieblingsmusik als Ausgangspunkt zu nehmen, um mehr über Musik im Allgemeinen zu lernen. Egal ob du einen Jazzstandard, eine eigene Komposition, eine griechische Volksweise oder einen Indischen Raga mitbringst - ich finde es sehr wichtig, offen und unvoreingenommen an Musik heranzugehen, denn von absolut jedem Stück kann man etwas Neues lernen!

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Ich beginne meine Stunden immer mit einem kurzen Einchecken - wie war deine Woche, hast du noch Fragen zur letzten Stunde, woran wollen wir arbeiten? Bevor wir dann richtig eintauchen, stimmen wir unsere Gitarren und machen, je nachdem ob du Lust hast, noch eine kleine Aufwärmübung. Das kann alles Mögliche sein: Fingerübungen für die Linke Hand, Akkorde hören, Rhythmen nachspielen etc.  

Dann legen wir richtig los: Wenn du selbst eine Idee für einen Song hast, dann fangen wir damit an, ansonsten schlage ich dir etwas aus meinem Repertoire vor. Wir können z.B. Akkorde und Melodie lernen und dann vielleicht versuchen, eine eigene Fingerstyle Version draus zu machen oder darüber improvisieren. Zum Schluss mache ich dir ein Video von dem neu Gelernten, damit du es dir zuhause nochmal anschauen kannst. Falls nötig, drucke ich dir die Noten noch aus.

Ich glaube, dass guter Gitarrenunterricht auch immer genereller Musikunterricht sein sollte, in dem Sinne, dass er ein tieferes Verständnis von Musik im Allgemeinen fördert. Da kann es dann  schonmal sein, dass wir über Schwingungsknoten an Instrumentensaiten, die Marktmacht von Spotify oder das Bedämpfen von Snares mit Geldbörsen sprechen - sofern es sich irgendwie aus der Musik ergibt!

Wie gehst du bei Kindern vor?
Im Prinzip genau so - allerdings ist es je nach Alter noch mehr notwendig, geeignetes Material auszuwählen, weil Kinder oft noch nicht genau wissen, was sie spielen wollen. Ich versuche aber auch immer, Kinder dazu zu motivieren, mehr aktiv Musik zu hören und eigene Lieblingssongs vorzuschlagen. Für mehr Struktur und die Möglichkeit, Dinge nachzulesen, finde ich auch eine Gitarrenschule in Buchform sehr gut geeignet. Da gibt es mittlerweile coole, moderne Unterrichtswerke, die zwischen Anfänger*innen ab 7 Jahren bis hin zu Erwachsenen alles abdecken.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker?
Mein grosser Traum war es immer, auf dem Fusion Festival bei Berlin zu spielen, nachdem ich dort schon so oft einfach privat mit Freund*innen war. Vor 3 Jahren bekam ich dann im Urlaub einen dieser berühmten Anrufe von einem alten Bekannten, bei denen man als Musiker*in immer gespannt rangeht - es könnte ja ein Gig sein! Am anderen Ende der Leitung meldet sich besagter Bekannter und fragt mich, ob ich Lust hätte, in seiner Band Gitarre zu spielen, allerdings nur unter der Bedingung, dass ich beim ersten Konzert können müsste. Ich meinte "natürlich, wo wäre das Konzert denn?" und als Antwort kam "Auf der Fusion". Über diesen Gig konnte ich dann noch Kontakte zum Booking Team dort knüpfen und 2025 sogar mit meiner eigenen Band ein Konzert spielen. Für mich ist dieser Ort besonders bedeutend, weil ich mir mit Anfang 20 absolut nicht vorstellen konnte, jemals auf diesem riesigen Festival zu spielen - es dann knappe 10 Jahre später doch zu tun, war absolut fantastisch!

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Als Jazzmusiker spielt man ja meistens nicht auf so grossen Bühnen, aber das Konzert mit meinem Sextett in einer völlig ausverkauften Donau115 in Berlin war eines des schönsten und spassigsten Konzerte die ich je gespielt habe. Es waren super viele Freunde da, zu der Zeit habe ich dort auch gearbeitet und es war so voll, dass jede Menge Leute nicht reingekommen sind und durchs Fenster zugeschaut haben! Die Energie im Publikum finde ich unendlich viel wichtiger als die Grösse der Bühne - obwohl es natürlich auch Spass macht, mit der David Bowie Coverband auf Bühnen zu spielen, bei denen ein 10 Meter Instrumentenkabel so knapp von der Länge reicht.

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Mit Brian Blade! Für mich ist er der perfekte Schlagzeuger und in seiner Gegenwart scheinen alle Menschen immer direkt besser zu klingen...

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
"The Way Up" von der Pat Metheny Group. In meinen Augen absolut unerreichtes Ensemble-Writing, eine Platte von einem anderen Planeten und so voller Details, dass sie niemals langweilig wird - denn das will man auf einer einsamen Insel wirklich nicht!

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
North Sea Jazz wäre ein Lebenstraum, aber dort habe ich bis jetzt noch nicht gespielt. Dafür spiele ich sehr gerne in der Jazzschmiede in Düsseldorf, ein wirklich schöner Club mit toller Akustik und nettem Team.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Einiges! Ich fotografiere seit vielen Jahren leidenschaftlich und entdecke momentan die Welt des Fine Art Printings auf hochwertigen Papieren. Daneben interessiert mich immer schon arbeiten mit Holz - ich will bald sogar anfangen, meine eigenen E-Gitarren zu bauen! Außerdem bin ich ein begeisterter Koch, gehe gerne in kleine Programmkinos oder auf Konzerte und interessiere mich sehr für Kultur und Community Events :)