Lezioni di canto con

Serguei Afonin

Die schönsten Klassikmelodien singen

Serguei ist ein klassischer Sänger mit einer Liebe für Belcanto. Er trat auf verschiedenen Opernbühnen im In- und Ausland auf und begeisterte mit seinem "Kavalierbariton" die Zuhörer. Sein technisches Know-How gibt er mit Freude weiter.

ritratto di Serguei Afonin

Ubicazione

Wyttenbachstrasse 16
3013 Bern

Strumento

Canto

Genere musicale

Musica classica, opera, lied, musical, pop e jazz

Livello

Principianti, Avanzati e Master

Lingua

Tedesco, inglese e russo

Età

Serguei Afonin insegna allievi da 14 anni

Intervista con Serguei Afonin

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst und warum?
Meine Mutter Svetlana Afonina, die mir gezeigt hat, dass Gesang für die meisten möglich ist, wenn man sich nur genug anstrengt. Durch ihre Arbeit mit ihren Gesangsschülern erwarb ich einen Grossteil meiner heutigen Unterrichtserfahrung und zahlreiche wichtige Gesangstechniken. Ich bewundere ihren eisernen Willen und den respektvollen, aber fordernden Anspruch im Gesang.

Peter Danailov ist ein fantastischer bulgarischer Bariton. Ich bin sehr froh, dass ich ihn kennenlernen durfte und bereits einige Male bei ihm studiert habe. Er ist ein Arbeitskollege, ein Mentor und ein Freund. Peter hat einen sehr natürlichen Zugang zur Gesangstechnik: ein gutes Gehör und einen starken Körper mit flexibler Kinästhetik. Er hatte leider nur eine kurze, aber sehr erfolgreiche Opernkarriere in Deutschland, die ihm nicht zu Kopf gestiegen ist. Diese Haltung ist sehr wichtig für einen Gesangslehrer und natürlich Opernsänger und ich habe sie oft bei meinen anderen Vorbildern vermisst.

Thomas Quasthoff war eine unerwartete Entdeckung in meinen jungen Jahren. Als Jugendlicher besuchte ich passiv einen seiner Meisterkurse in Liedgesang in Österreich. Ein unscheinbarer Bass-Baritone mit einer körperlichen Behinderung, winzigem Körper besass eine riesige Stimme! Das hatte meine damaligen Vorstellungen über den Gesang umgeworfen und mein Interesse an der Gesangstechnik gestärkt.

Dmitri Hvorostovsky starb leider früh, mit 55 Jahren im Jahr 2017. Der russische Bariton wurde international gefeiert. Er ist eine grosse Inspiration für mich. Vielfältig als Sänger: er verstand seine Stimme an jedes Repertoire anzupassen. Er sang Oper, deutsche Lieder, russische Volkslieder u.a. Mit seiner Zärtlichkeit, seinem Einfühlungsvermögen, seinem Schmelz und der kontrastierenden Männlichkeit konnte er den Zuhörern den Atem rauben und sie zum Weinen oder zum Lachen bringen. Ein fantastischer Künstler, den ich, während meinem Studium in Odessa im Operntheater live gehört habe. Ich habe bis heute noch seine Unterschrift.

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich habe ein sehr gutes Gehör für die technische Einstellung der Stimme. Ich fühle welche Übung wann und zu welchem Zweck eingesetzt werden sollte, um einen bestimmten Klang zu erreichen. Ich fühle mit der Stimme der Schüler*innen: ich kann deren Stimme, wie meine eigene wahrnehmen.
Meine Ausbildung beschränkt sich nicht nur auf eine Schule. Daher kann ich von verschiedenen Ansätzen und Erfahrungen profitieren. Ausserdem habe ich grosse Erfahrung auf der Bühne, die ich gerne weitergeben möchte.

Wie hast du singen gelernt?
Mein erstes Stück war «My heart will go on» von Celine Dion aus dem Film «Titanic». Das ist immer noch ein Insiderwitz von mir und meiner Mutter. Ich habe es zu Ihrem Jubiläum an der Kantonsschule Trogen vorgetragen.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Allen zuhören, aber dem eigenen Gefühl vertrauen. Schliesslich muss jeder selbst singen lernen. Man wird von diversen Lehrpersonen angeleitet, aber man steht selbst auf der Bühne. D.h. man muss als guter Sänger herausfinden, was für einen funktioniert.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Die russische Seele und die schweizerische Präzision :)

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich achte darauf die Schüler*innen mit persönlichem Repertoire aufzubauen. Dieses muss aus bewältigbaren Stücken, sowie anspruchsvollen Werken bestehen, sodass die Schüler*innen herausgefordert werden, aber nicht die Lust am Üben durch Frustration verlieren. Man sollte generell darauf verzichten müde, krank oder frustriert zu singen. Unser Körper ist unser Instrument und muss, wie jedes andere Instrument vor dem Einsatz gestimmt werden. Mein Ziel ist ein glücklicher Sänger.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
10-20 min Einsingen mit stetigem Übergang auf die Gesangswerke. Dann gemeinsames Lernen bzw. Musizieren. Ein kurzes Abschlussgespräch.

Wie gehst du bei Kindern vor?
Ich baue lustige Übungen als Spiele und Herausforderungen ein. Verzichte auf unnötige Erklärungen, ausser die Kinder wünschen es. Versuche die Konzepte einfach und lustig zu verpacken.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker?
Ich liebe es an zufälligen Orten zu singen. Vor einer Weile war das in der Türkei bei der Besichtigung von den Ruinen von Ephesus in der Nähe von Kusadasi. Ich sang spontan einen Ausschnitt aus Verdis Macbeth, aus der Arie «Perfidi! All anglo contro me v’unite..» im antiken Theater. Schock, Freude! Nie wieder spürte ich solche aufrichtige Begeisterung von wildfremden Menschen. Es ist fast so, als ob wir die Oper und den Gesang im Theater eingesperrt haben und die Leute sich freuen, wenn man sie wieder frei lässt.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Munotzinne Schaffhausen, es war eine Open Air Performance.

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Ich hätte sehr gerne zusammen mit Luciano Pavarotti gesungen.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Alle von Dimitri Hvorostovski und Ion Buzea. Meine Vorbilder.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich würde sehr gerne in St. Gallen am Theater singen. Ich war dort bereits als Kind oft unterwegs und habe jedes Stockwerk ausgekundschaftet, wie das Phantom der Oper. Meine erste (nicht Gesangs-) Rolle war in St. Gallen bei der Vorstellung von Carmen (G. Bizet). Ich durfte als Statist einen Strassenjungen spielen.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Kunst und Ästhetik. Ausserdem liebe ich meinen Hund, Rottweiler Bolek.