Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Das ist schwierig zu sagen. Ich bin mit einem breiten Fächer an Musik aufgewachsen. Dieser reicht von 60s Funk über Italo-Pop und Neapolitanische Musik bis hin zu Hip-Hop. In allen Stilen finde ich bestimmt eine Person, die mich beeinflusst hat. Müsste ich mich aber festlegen, wäre es Jeff Porcaro. Sein Drumming und Groove sind einfach unverkennbar! Ich würde sogar behaupten, dass er der musikalischste Drummer war und es bis jetzt niemand vergleichbares gegeben hat. Er schafft es, mit den Drums etwas zu erzählen, das die Menschen packt!
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Harmonisch gesehen ist das Schlagzeug das unmusikalischste Instrument in der Band.
Jedoch ist es möglich, es genauso musikalisch wie ein Klavier zu spielen!
Dazu braucht man nur die Ohren – die haben wir ja alle.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Durch hören und nachspielen. Um fair zu sein, waren mir die Voraussetzungen quasi in die Wiege gelegt worden.
Ich bin in einer musikalischen Familie aufgewachsen und mein Vater spielte selbst auch Schlagzeug. Das hat mich wohl dermassen beeinflusst, dass ich bereits als Kleinkind mit Zahnbürste und Besteck zur Musik im Takt klopfte. Mit ca. 4 Jahren spielte ich meinen ersten, einfachen 4/4 Groove. Ein Jahr später bekam ich mein erstes richtiges Schlagzeug geschenkt. Von da an ging es dann richtig los für mich. Ich wollte den ganzen Tag nur noch drummen.
Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Oft habe ich eine Melodie, einen Groove oder einen Mood im Kopf. Ich versuche diese dann in meine DAW zu übertragen. Lange war es so, dass ich zuerst eine fertige Produktion erstellen musste, damit ich mich dann an den Text gewagt habe. Momentan ist es so ein Hybrid-Ding. Bisschen Produzieren und bisschen Texten gleichzeitig. Ich habe gemerkt, dass das eine, das andere vorantreibt und umgekehrt.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele ausschliesslich Meinl Cymbals. Für mich machen diese Cymbals so viel meiner Identität als Drummer aus. Sie sind für mich die perfekte Ergänzung meiner Spielweise und machen genau das, was ich mir von Cymbals wünsche. Drumsets habe ich momentan drei, alle sind von Tama.
Für kleinere Gigs spiele ich ein Club Jam mini. Ist so ein «klein aber oho!»-Set. Erstaunlicherweise eignet sich die kleine 18x7” Kick sehr gut für im Studio. Für alles, was moderner/knackiger klingen soll spiele ich ein Starclassic Walnut/Birch. Supercooler Sound mit genügend Attack, hat aber dank der 2 Nussbaum-Lagen trotzdem noch einen angenehmen, warmen Unterton. Und für alles, was den Vintage-Sound verlangt, leistet mein Imperialstar-Set von 1974/75 sehr gute Dienste.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Der Ehrgeiz, meinen Vorbildern technisch möglichst nahe zu kommen. Und mein Perfektionismus, obwohl er in vielen anderen Dingen viel eher ein Hindernis ist.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Viel zum Transportieren und Aufbauen! Spass beiseite. Von der Hardware bis zum Kessel und den Fellen ist alles bis ins kleinste Detail ausgetüftelt und man kann mit jeder Modifikation einen neuen Sound hervorholen. Das fasziniert mich unglaublich. Zugegeben, ich bin im Allgemeinen ein grosser Equipment-Nerd.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Mir ist es wichtig, dass sich die Personen wohl fühlen! Ich bin überzeugt, dass man sich dann viel eher traut, sich aus seiner Komfortzone zu bewegen. Und da fangen die Dinge an, spannend zu werden. Genau dann beginnt man Fortschritte am Instrument zu machen.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Der Anfang ist immer derselbe. Wir spielen uns ca. 10–15min am Drumset ein und tauschen spielend Ideen aus. Von da an geht es individuell weiter. Je nach Niveau/Erfahrung oder Wünsche der einzelnen Personen. Dabei versuche ich immer wieder «Basics» einfliessen zu lassen.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker?
Da gibt es so einige! Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht an jedem Konzert mindestens eine Person aus dem Publikum mit der Musik zum Bewegen/Tanzen zu bringen. Wenn dies klappt, weiss ich, dass ich als Musiker alles richtig gemacht habe. Das ist sozusagen mein höchstes Gebot in der Musik!
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Das Openair Lumnezia im Sommer 2024. Es war von Anfang bis Schluss ein riesiges Erlebnis.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Phuu, es wäre einfacher zu sagen, mit wem nicht. Aber mit The1975 würde ich gerne mal ein paar Konzerte spielen.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Auch schwierig zu beantworten. Wahrscheinlich wär’s ein Mixtape mit all meinen Lieblingssongs aus den letzten 60 Jahren der Pop-Musik.!
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Zu einer Show in der O2-Arena in London würde ich jedenfalls nicht «Nein» sagen!
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Essen. Ich liebe es, zu kochen und danach gemeinsam mit Familie und Freunden das Selbstgemachte zu geniessen und Zeit mit ihnen zu verbringen.