Learn electronic bass with

Pascal Eugster

E-Bass für Fortgeschrittene im Bandkontext

Pascal Eugster bringt mit Black Sea Dahu, Kush K und Alois seit Jahren Indie-Sound auf internationale Bühnen.

Price

10 lessons of 45 min.: CHF 1050

Die Probelektion ist unverbindlich und kostet CHF 105. Wenn danach ein Abo abgeschlossen wird, gilt die Probelektion als erste Lektion vom Abo. Wenn nicht, wird diese einzeln verrechnet.

portrait of Pascal Eugster (photo: Andrin Fretz)

Credits: Andrin Fretz

Location

Baslerstrasse 5
8048 Zürich

Instrument

Electronic bass

Music style

Indie pop, jazz, funk, soul, folk, rock, and singer-songwriter

Level

Master

Language

German

Age

Pascal Eugster teaches students from 14 years

Interview with Pascal Eugster

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Ich denke, dass mein langjähriger Basslehrer Mimmo Pisino mich am meisten beeinflusst hat. Ich habe sehr viel von ihm gelernt – nicht nur technisch, sondern vor allem musikalisch und menschlich. In seinem Unterricht stand immer der Groove im Mittelpunkt, ebenso wie die Frage, mit welcher Intention man Musik macht. 

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich kann besonders gut die rhythmische Platzierung und die genaue Länge der Basstöne vermitteln – also wie man mit kleinen Nuancen im Timing und in der Tonlänge den Groove präzise und lebendig gestaltet.

Wie hast du dein Instrument spielen gelernt? 
Mein Vater wollte, dass ich mir ein Instrument aussuche und Unterricht nehme. Damals war ich ein großer Fan von Rage Against The Machine – vor allem die Bassriffs haben mich total fasziniert. Ich glaube, eines der ersten Dinge, die ich auf dem Bass gelernt habe, war tatsächlich ein Riff von ihnen. Ich habe es stundenlang nachgespielt, immer und immer wieder. 

Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Ich bin oft in der Situation, dass ich Basslines gemeinsam mit jemand anderem schreibe oder an Songs mitarbeite, die nicht ursprünglich von mir stammen. In solchen Momenten versuche ich immer, meine Neugier zu kultivieren – das heißt: Ich spiele nicht sofort etwas, sondern höre erstmal genau zu und warte, bis sich Inspiration und ein echtes Interesse an einer musikalischen Richtung entwickeln. Ich bin stark rhythmusorientiert, deshalb achte ich beim Hören besonders auf den Groove und darauf, wo und wie ich mich rhythmisch einfügen kann. Der kreative Prozess beginnt für mich oft mit einem inneren Gefühl für Timing und Energie, bevor konkrete Noten oder Ideen entstehen.

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele auf einem Precision Bass aus den 60er-Jahren – das ist wahrscheinlich das wichtigste Instrument, das ich besitze. Ergänzt wird mein Setup durch eine Noble DI und einen Fender Bassman 50 Verstärker. Ich liebe den Bassman, weil er einen sehr kompakten, fokussierten Sound hat. Im Gegensatz zu vielen modernen Amps hat er weniger Leistung, besonders im tieferen Low-End-Bereich – und genau das schätze ich an ihm.

Aus meiner Erfahrung auf der Bühne ist es heute extrem wichtig, sich bewusst zu sein, wie viel Low-End eine moderne PA liefert und wie schnell man damit in Konkurrenz zu anderen Instrumenten gerät, zum Beispiel zur Bassdrum. Es fehlt mir live meist nicht an „Wumms“, sondern eher an Klarheit und Charakter – beides liefert mir dieser Röhrenamp. Über meinen Precision Bass ließe sich viel sagen. Kurz gefasst: Er gibt mir ein Gefühl dafür, in welcher Tradition ich mich bewege, wenn ich E-Bass spiele. Ich spüre, dass er älter ist als ich – und dass er wohl auch länger leben wird als ich. Das hat für mich fast etwas Spirituelles.

Dieser Bass stammt aus einer Zeit, in der vermutlich der einflussreichste E-Bassist aller Zeiten – James Jamerson – Musikgeschichte geschrieben hat. Jamerson war ein afroamerikanischer Musiker, Nachfahre von versklavten Menschen, und hat bei Motown die wohl bekanntesten und stilprägendsten Basslines überhaupt gespielt. In gewisser Weise führen fast alle modernen Basslinien auf ihn zurück.

Dass ich ein Instrument spielen darf, das aus dieser Zeit stammt, trägt all das irgendwie in sich – vielleicht nur symbolisch, vielleicht aber auch physisch, im Holz – und damit auch im Sound.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Die Neugier. Sie hat mir immer dabei geholfen, Dinge zu lernen und eine gewisse Kontinuität im Üben aufzubauen. Wenn ich etwas mal nicht mehr so spannend fand, konnte ich mich an meine anfängliche Neugier erinnern – an das Gefühl, das ich hatte, als ich etwas zum ersten Mal gehört habe. Diese Erinnerung gibt mir immer wieder einen Anstoß, dranzubleiben und tiefer einzutauchen.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Wenn die Leute tanzen, machst du etwas richtig. Ich glaube, das trifft besonders fürs Bassspielen zu.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Ich achte vor allem auf das Musizieren selbst – also auf den Groove, den Sound, die Melodien und das Zusammenspielen, sei es mit mir oder mit einer Aufnahme. Strenge Prinzipien habe ich nicht, aber ich wünsche mir, dass sowohl ich als auch meine Schüler*innen echte Erfahrungen mit Musik machen können – unabhängig davon, welches Niveau sie auf ihrem Instrument haben.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Ich versuche zuerst zu verstehen, welche Ziele mein*e Schüler*in hat, und baue darauf auf. Außerdem biete ich immer wieder Songs an, die ich für das Bassspiel besonders gut finde, um sie gemeinsam zu analysieren und zu erarbeiten. Wichtig ist mir, dass wir mit dem Material, das wir gerade lernen, auch immer aktiv spielen und Musik machen.

Wie gehst du bei Kindern vor?
Ich gehe ähnlich vor wie bei Erwachsenen, nur frage ich bei Kindern meist keine konkreten Ziele ab. Stattdessen lasse ich den Unterricht mehr spielerisch und frei, um ihre natürliche Neugier und Freude an der Musik zu fördern.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker?
Ich liebe es, bei Black Sea Dahu mitzuwirken und bei der Entstehung neuer Songs dabei zu sein und mitzuschreiben. Es gab, beim Schreiben unseres neuen Albums (was noch nicht veröffentlicht ist) mehrere Momente, die mich sehr berührt haben. Der eine Song war eigentlich eine Jam, die wir seit der Aufnahme nie wieder gespielt haben. Ich weiß noch nicht genau, wie wir das live reproduzieren werden, aber dieser Moment war einfach magisch.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Das ist mir nicht ganz klar, was genau mit „größte Bühne“ gemeint ist. Wahrscheinlich zählen Open-Air-Festivals wie das MS Dockville in Hamburg, das St. Gallen Openair oder die Nuits de Fourvière in Lyon dazu. Der größte Club war vermutlich das Coliseu in Lissabon, wo ich als Vorband für Ben Howard gespielt habe, oder das Palladium in Köln als Vorband für Bukaharao oder auch das Huxleys in Berlin.

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Ich würde sehr gerne mit Michael Kiwanuka spielen, weil ich seine Musik von ganzem Herzen liebe.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Ich würde „Kind of Blue“ mitnehmen. Dieses Album wird mir wahrscheinlich nie langweilig, obwohl ich es schon sehr oft gehört habe. Es hat eine zeitlose Qualität und eine besondere Tiefe, die mich immer wieder aufs Neue berührt.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich mag Paris sehr und fand unser Konzert in der Maroquinerie richtig toll. Es wäre ein Traum, auch mal in der „La Cigale“ zu spielen. Außerdem würde ich gerne irgendwann in New York City auftreten, genau wo, weiß ich noch nicht – aber die Stadt selbst fasziniert mich sehr.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich meditiere regelmäßig und treibe gern Sport. Besonders Thai-Boxen macht mir viel Spaß. Außerdem ist es mir wichtig, Zeit mit meiner Partnerin, meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen. Ich koche, spiele Schach und lese gerne.