Learn singing with

Camilla Steuernagel

Stimmentdeckung, Emotionen in Improvisation verwandeln, Klassische Musik, (von Alte bis Neue), Volkslieder, Acapella Gesänge

Camilla Feuerhagel, Sängerin, Musikvermittlerin, Initiatorin, Feldenkrais Lehrerin - ehrlich, berührend, spritzig. 

Camilla Steuernagel also offers distance learning.

How does distance learning work for us?

Price

10 lessons of 45 min.: CHF 840

For children, 30-minute lessons are also possible.

portrait of Camilla Steuernagel

Location

St. Johanns Tor
4056 Basel

Instrument

Singing

Music style

Classical and folk songs

Level

Beginner, Advanced, and Master

Language

German, English, and French

Age

Camilla Steuernagel teaches students from 6 years

Interview with Camilla Steuernagel

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Dota Kehr (Singer-Songworterin)- mit ihrer Poesie- Ehrlichkeit, Direktheit

David Eggert (Cellist) - wegen seiner Leidenschaft und weil er Klang sofort körperlich erlebt und zeigen kann

Cecilia Bartoli - mit ihrer Souveränität, Feurigkeit, Virtuosität 

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Wie Du echt bleibst beim Singen. Dass Du Dich nicht verstellen musst, sondern genau da wo Du einfach nur bist, deine Stimme stimmt.

Wie hast du singen gelernt?
Mit 14 habe ich einen Sprachaustausch in London gemacht. Mir ging es nicht so prächtig, Gastfamilie, Lehrer und Mitschüler waren schon völlig gesättigt mit ausländischen Schülern, die Englisch lernen wollten und dann kurze Zeit später wieder weg waren. 
Ich war also ziemlich einsam. Aber - einmal die Woche hatte ich Gesangsunterricht bei einer Opernsängerin und diese eine Stunde pro Woche hat mich gerettet. Es hat mich so belebt, mit Energie gefüllt, dass ich tanzend und singend heim gegangen bin und bis zur nächsten Woche überleben konnte. Von da an, war mir klar, dass Singen Teil meines Lebens sein muss.

Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Meist ist zuerst der Text da. Worte, die mich anziehen. Und dann will ich mehr rein in die Worte, mehr von ihnen spüren.  So kommt das Singen. Erstmal improvisiere ich dann mit dem Text und nehme das auf. Und ein paar Wochen später habe ich es wieder vergessen, kann es unbefangen anhören und wenn es mir gefällt, transkribieren. 

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich singe am liebsten ohne Verstärkung oder Schnick-schnack. Damit fühle ich mich echt und besser verbunden mit dem Publikum. 

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Die Verbindung von Bewegung und Musik ist für mich sehr natürlich. Ich habe auch schon viel an meinem Körperbewusstsein gearbeitet. Ich  tanze viel und habe eine Feldenkrais- Ausbildung gemacht. Eine Phrase erst zu tanzen und sie danach zu singen oder erst ein ordentliches Körperwarmup zu machen, bevor ich mit der Stimme beginne, das sind Strategien, die mir gut weiter helfen. 

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Die Stimme ist das individuellste Instrument. Sie ist ein Ort wo wir sehr verletzlich - aber auch authentisch, berührend, kraftvoll sein können.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Mir ist es sehr wichtig, dass jede*r sich selbst ist. Alle haben ihre eigene Stimme. Niemand hat die Stimme von einem andere*n - zum Glück.
Ich versuche gemeinsam mit dem*r Schüler*in die eigene Stimme zu entdecken. Dabei gibt es Zeit, Ruhe, Entspannung. Nichts muss schnell, laut, mal eben, sondern das jeweilige Tempo ist das richtige.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Als erstes gibt es immer ein Check-in. Wie geht?s? Was war?s? Wie fühlt sich die Stimme an?
Es folgen Körper- und Stimmaufwärmübungen. Diese beginnen an dem Punkt, wo es total entspannt ist. Wo die Stimme fast unhörbar ist - aus dem Nichts. Ohne jeglichen Druck versuchen wir so die Stimme „zu locken“ und dann Stück für Stück mehr ins Volumen zu gehen, ohne dabei die Leichtigkeit, die Unangestrengtheit zu verlieren.
Der zweite Teil der Stunde ist sehr individuell. Je nach den Interessen des*r Schülers*in wird improvisiert, zweistimmig gesungen, Lieder einstudiert, Texte besprochen, Aussprache geübt. 
Am Ende gibt es Zeit, um das was in der Stunde war auf zu schreiben, damit es beim Üben oder zu einem späteren Zeitpunkt leichter erinnert werden kann. 

Wie gehst du bei Kindern vor?
Das Hören von der eigenen und von anderen Stimmen, das vermehrte Wahrnehmen des Körpers und natürlich die Freude an Stücken, sind mir wichtig. Mit Kindern steht der Spielaspekt im Vordergrund. Ich versuche herauszufinden, welche Spiele die Kinder von sich aus entwickeln und wie ich diese Spiele in Musik übersetzen könnte, sodass die Stimme mehr und mehr auch in den alltäglichen Spielen integriert wird.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Bei einer Performance, die ich mit meinen besten Freunden gemacht habe, haben wir als Beginn ein kurzes Stück von Petris Vasks gesungen. Es war für mich so unglaublich, dass wir mit dieser Zartheit, mit dieser Verletzlichkeit unserer Stimmen so stark wurden. Wir standen frontal zum Publikum und haben das Publikum angeschaut - in die Augen. Und dann  gesungen: leise, unaufgeregt, zart. Und durch unsere Konzentration, durch unseren Entschluss, durch unseren Mut zur Ehrlichkeit hat es gewirkt. Unsere zarten Stimmchen in dem großen Theater, es war so still und auf einmal spürte ich eine riesige Kraft und meine Freude, dass ich so etwas persönliches, liebevolles in die Welt bringen kann. 

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Die Bühne der Stadtsoper Hannover

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Dota Kehr - ich liebe diese Ungeschminktheit, Unverblümtheit in ihrer Stimme. Sie ist einfach da ohne irgendwelche Masken, Filter, Verstecke. Naja und auch die Texte, die sie schreibt oder als Vertonungen wählt sind einfach grandios : tief, lustig, ehrlich, einfach mitten drin, dort wo ich auch bin - im Leben.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Israelis Brünnlein mit Philippe Herreweghe - das ist ein Dirigent, der viel alte Musik aufführt. Die Aufnahmen haben ein ungeheures Feuer, eine Präzision, eine Kraft, ich bin beim Hören sofort drin und liebe die erwarteten und die unerwarteten Strömungen, Schnellen, Tiefen.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich mag Bühnen, die nicht zu hoch und zu groß sind. Ich will das ganze Publikum sehen und spüren können. Am besten sind Künstlerateliers, schöne Dachböden, Bibliotheken mit Holzboden, Wohnzimmer, die gern geteilt werden, kleine Kirchen, schöne Cafés oder schnuckelige Konzertsäle ;)

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Menschen sind mir wichtig. Mit Menschen sprechen, tanzen, lachen, weinen, Menschen berühren, mit meiner Stimme, mit meinen Händen, mit meinem Wort.