Schlagzeug lernen bei

Ramon Wehrle

Schlagzeug und Cajon für diverse Stile

Ramon Wehrle ist ein erfahrener Live- und Studiodrummer, hauptsächlich für Rock/Pop. Er spielt Schlagzeug bei den Bands Catalyst und Velvet Two Stripes, mit denen er regelmässig in Europa auf Tour ist. Er gibt zudem seit fünf Jahren privaten Schlagzeug- und Cajonunterricht.

Preis

10 Lektionen an 45 Min.: CHF 790

Für Kinder sind auch 30-minütige Lektionen möglich.

Porträt von Ramon Wehrle

Standort

Gründenstrasse 30
9015 St. Gallen

Instrument

Schlagzeug

Musikstil

Rock, Pop, Metal und Funk

Niveau

Anfänger und Fortgeschrittene

Sprache

Deutsch

Alter

Ramon Wehrle unterrichtet Schüler*innen ab 5 Jahren

Interview mit Ramon Wehrle

Welche(r) MusikerIn hat dich am meisten beeinflusst?
John Bonham, Drummer von Led Zeppelin. Er hat das Rockschlagzeug massgeblich geprägt. Er war nicht nur Schlagzeuger, sondern Bandleader und Songwriter. Seine Art zu spielen hat mich immer schon inspiriert (und auch wahnsinnig gemacht!).

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Die Freude am Schlagzeugspielen, die auch bei mir täglich weiterwächst, und den Bezug zur Musik. Der Spass steht bei mir im Fokus. Nur so können auch Fortschritte erzielt werden. Mir ist es wichtig, auf jede Schülerin und jeden Schüler individuell einzugehen und nicht einfach nach einem allgemeinen Lehrplan vorzugehen. Jede(r) macht anders Musik, hat andere Stärken und Schwächen.

Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Angefangen hat alles mit Pfannendeckeln. Mit neun Jahren durfte ich dann endlich in den Schlagzeugunterricht zu Dominik Kesseli – und habe mein erstes Schlagzeug erhalten. Mein tägliches Spielen kam im hellhörigen Wohnblock dann nicht allzu gut an. Ich musste also schon früh einen Proberaum suchen. Kaum gefunden, wurde dieser dann für viele Jahre ein zweites Zuhause.

Auf welchem Equipment spielst du heute und warum?
Ich spiele ein Premier Elite (Nordamerikanisch Ahorn, 20BD, 10HT, 14FT), eigentlich ein Jazz-Set. Für mich sind diese Schlagzeuge am besten geeignet für meinen Sound. Mit Coated Fellen kann ich die kleinen Kessel optimal tunen und zum Klingen bringen. Das Natal Ash Serie (26BD, 12HT, 14FT, 16FT) war mein erstes Profi-Set, das ich von meinem Lehrer Orlando Ribar abkaufen konnte. Die grosse Bassdrum bringt den 1970er-Rocksound perfekt zur Geltung. Zurzeit ist das Natal die erste Wahl auf der Bühne.
Ich spiele hauptsächlich Cymbals von der Meinl Cymbals Bycance Serie. Ich stehe auf grosse Becken. Auch da benutze ich Equipment, das eigentlich für Jazz geeignet ist. Ich liebe es, den Schlagzeugklang immer wieder zu erforschen und Neues ausprobieren. Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich nicht sonderlich «Equipement-geil» bin. In meinen Augen ist es nicht sehr relevant, auf was für einem Schlagzeug man spielt. Wer gut stimmen und spielen kann, holt in meinen Augen aus jedem Schlagzeug etwas Gutes raus.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen und warum?
Meine Ausdauer und mein Gespür. Ich nehme mir zudem immer ein Ziel vor Augen. Habe ich dieses, übe ich solange, bis es sitzt. Schon bei meinen ersten Bands wusste ich immer genau, wie der Song tönen soll und wie ich ihn will. Das hat mich motiviert zu üben.

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Man kann es auf enorm viele verschiedene Arten nutzen. Man kann es je nach Bedürfnis aufstellen und zusammenbauen. Es ist akustisch, sprich du kannst es in jeder Ecke aufstellen und draufhauen. Als kleiner Junge haben mich zudem immer die vielen Schrauben fasziniert.

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Mir ist wichtig, dass jede Stunde passend für den/die SchülerIn gestaltet ist. Was steht an? Was sind die Bedürfnisse? Hat der/die SchülerIn vielleicht selber Vorschläge, Wünsche oder Ideen? Beim Unterrichten achte ich auf die Technik, das Notenlesen und die richtige Haltung. Ich lege zudem Wert darauf, zu wissen, wie der/die SchülerIn zu Hause lernt. So kann man passend für jede(n) SchülerIn einen Lernplan ausarbeiten. Lernen soll Spass machen und kein Zwang sein. Jede(r) lernt schliesslich für sich und nicht für seine(n) LehrerIn. Mir ist auch wichtig, dass die SchülerInnen nach der Stunde mit einem guten Gefühl aus dem Raum gehen und sie auch immer wieder Erfolgsmomente erfahren.
Ein Punkt, der mir am Herzen liegt, ist das Zwischenmenschliche. Ein(e) SchülerIn soll sich wohl fühlen und gerne kommen. Ich selber durfte diese Erfahrung bei meinem langjährigen Schlagzeuglehrer Dominik Kesseli machen. Er hat mich als Schlagzeuger enorm geprägt und mir viel mehr als nur das Schlagzeugspiel auf den Weg gegeben und ist auch heute noch ein Ansprechpartner für mich. Das möchte auch ich meinen SchülerInnen mitgeben.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Je nach Unterrichtsdauer. Wenn wir genügend Zeit haben etwas Technik und Aufwärmübungen am Anfang. Mir ist es wichtig, zuerst mit dem/der SchülerIn zu besprechen, wie die Übungen zu Hause gelaufen sind. Gerne darf auch jede(r) Songwünsche mitnehmen. Passen diese, finde ich es toll, wenn die SchülerInnen diesen lernen wollen. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten so motivierter an die Sache gehen. Spannend finde ich auch immer wieder, das Erlernte mit einer Improvisationsübung zu zweit anzuwenden.

Wie gehst du bei Kindern vor?
Ähnlich wie bei den Erwachsenen. Der grösste Unterschied ist wohl, dass ich den Unterricht sicher spielerischer gestalte. Bei Kindern schwankt die Konzentration eher schneller, ich kenne das selber nur zu gut von früher. Dafür habe ich Verständnis. Bei Kindern liegt der Fokus vor allem auf dem Spielen und Ausleben des Instruments. Natürlich gehören aber auch Notenlesen und Technik dazu. Ohne Spass vergeht die Motivation bei einem Kind in der Regel aber schneller als bei Erwachsenen.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker und warum?
Da gab es unzählige. Spontan denke ich da aber gleich an meine erste Plattentaufe. Die eigene Musik in einer vollen Grabenhalle vorzustellen und allen zu zeigen, was man in den letzten Monaten im Studio gemacht hat, war schon ein schönes Gefühl. Und das erste Mal ein besonders spezielles. Wenn ich zudem an all die tollen Konzerte, die ich schon spielen durfte, denke, bleibt mir sicher der Tag in Erinnerung, als ich als Vorgruppe vor Status Quo spielte. Damit hätte ich definitiv nie gerechnet.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Wahrscheinlich die Hauptbühne am Openair Lumnezia. Ich bin dort 2018 mit meiner Band Catalyst aufgetreten. Als Duo haben wir uns fast verloren auf dieser grossen Bühne. Über Platzprobleme konnten wir uns sicher nicht beschweren.

Mit welche(r)m MusikerIn würdest du gerne einmal spielen?
Jack White. Weil er in meinen Augen den besten Gitarrensound hat, ein unglaublich kreativer Kopf ist und eine grosse Inspiration für meine Musik ist.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Aqualung von Jethro Tull. Die Band war mein erster richtiger Berührungspunkt mit Musik. Ich war sieben Jahre alt, meine Mutter bügelte im Wohnzimmer und mein Vater legte Aqualung auf. Als «Locomotive Breath» kam, war ich hin und weg. Ich tanzte durch die Stube, spürte mich nicht mehr. So wenig, dass ich das heisse Bügeleisen anfasste. Ich trug danach ein paar Wochen einen Verband, meine Liebe für Jethro Tull aber hält bis heute an. Von diesem Zeitpunkt an bestimmte Musik mein Leben.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Auf der Hauptbühne am Glastonbury. Träumen darf man ja. Ansonsten spiele ich am liebsten auf Festivalbühnen, weil man dort als Rockband mal nicht so auf die Dezibel-Anzeige achten muss wie sonst in kleineren Lokalen.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Familie, Freundin, Freunde. In der Natur sein. Abschalten (auch mal von der Musik) und Zeit für anderes haben. Und mein 5000-Teile-grosses Star-Wars-Puzzle.