Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Ich habe eine grosse Bewunderung für Rolf Lislevand. Ich habe als Teenager ein Konzert von ihm gehört und eine Masterclass mit ihm gemacht. Das hat mein Leben verändert.
Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Ich habe sehr viel mit Orchestern und Ensembles gespielt. Die Gitarre und die Laute sind wie ein kleines Ensemble auf einem Instrument. Sie haben einen charakteristischen Klang und ich kann meine Konzerterfahrung in die Stunde einbringen.
Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Ich habe ein Konzert meiner älteren Schwester gehört, die auch Gitarre spielt. Am Ende des Konzerts haben die Lehrpersonen im Trio gespielt und ich wollte unbedingt auch mitspielen.
Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Ich beginne mit der Farbe der Harmonie. Von dort aus entwickelt es sich von allein.
Auf welchem Equipment spielst du heute?
Ich spiele aktuell auf einer originalen Gitarre vom IX Jahrhundert . Es hat einen sehr besonderen Klang.
Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Leidenschaft und Ausdauer. Mir war immer klar, was ich in meinem Leben machen wollte.
Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Die Farbe und der Klang, den unsere Zupfinstrumente haben ist die schönste Sache der Welt.
Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Als Lehrperson ist es mir wichtig, dass das Musizieren immer im Vordergrund bleibt. Die Übungen helfen, Technik zu entwickeln, was auch sehr wichtig ist, aber das Musizieren muss immer im Vordergrund bleiben.
Wie baust du deine Musikstunden auf?
Abhängig davon, was der*die Student*in möchte, schauen wir zusammen, welche Ziele sie*er hat und erstellen dann einen Plan. Wir entscheiden dann, welche Art von Musik wir machen wollen, und lernen die Technik durch Musikmachen.
Wie gehst du bei Kindern vor?
Ich baue die Stunde abhängig von dem Alter des Kindes so auf, dass sie spielerisch ist. Wir lernen Technik durch Spiele und das Musizieren mit den Kindern muss auch im Vordergrund stehen.
Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musikerin?
Ich habe für die ZHdK den Orfeo von Monteverdi geleitet. Es war fantastisch mit so einem Werk zu arbeiten und mit Kolleg*innen und Freund*innen zusammen zu musizieren. Es war ein richtig tolles Projekt.
Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Ich bin sehr zufrieden, dass ich in La Scala in Milano in einer Oper spielen durfte.
Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Ich möchte gerne mit Giuliano Carmignola spielen. Sein Klang ist fantastisch und seine Musikalität ist sehr inspirierend.
Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Ich würde „Il Divino” von Hopkinson Smith mitbringen. Wenn ich diese CD höre, ist es immer noch wie beim ersten Mal.
Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Ich hatte das Glück, im Wiener Konzerthaus, im Concertgebouw Amsterdam und in vielen anderen Theatern zu spielen. Ich würde gerne einmal in La Fenice spielen.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
In meinem Leben sind Freund*innen, Familie und Leute sehr wichtig. Die Erlebnisse, die wir haben, helfen uns, Musik besser zu verstehen. Je mehr wir erleben, desto mehr verstehen wir von Musik.