E-Bass, E-Gitarre, Songwriting und Musikproduktion lernen bei

Philippe Jüttner

E-Gitarre, E-Bass, Songwriting, Musikproduktion & Bandcoaching

Philippe ist ein Indie/Alternative/Pop Musiker, der seine musikalische Karriere in Metalcore-Bands startete und anschliessend Jazz & Pop studiert hat. Heutzutage hauptsächlich mit The Gardener & the Tree im In- und Ausland aktiv, bildet er sich laufend in allen Pop- und Rock-Richtungen weiter.

Preis

10 Lektionen an 45 Min.: CHF 790

Porträt von Philippe Jüttner

Standort

Paradiesstrasse
9000 St. Gallen 

Instrument

E-Bass, E-Gitarre, Songwriting und Musikproduktion

Musikstil

Pop, Rock, Indie Pop, Indie Rock, Alternative, Folk, Punk, Metalcore, Freie Improvisation und Hip-Hop

Niveau

Anfänger und Fortgeschrittene

Sprache

Deutsch und Englisch

Alter

Philippe Jüttner unterrichtet Schüler*innen ab 16 Jahren

Interview mit Philippe Jüttner

Welche*r Musiker*in hat dich am meisten beeinflusst?
Mich beeinflussen Bands wie Radiohead, Brand New oder La Dispute. Grund dafür ist die Zusammenarbeit mehrerer Künstler*innen: ihr Songwriting und ihre Sounds fühlen sich da auf mehreren Ebenen natürlicher an und man spürt auch extreme Emotionen, was für mich der wichtigste Teil der Musik darstellt. In den letzten Jahren ist James Murphy von LCD Soundsystem eine weitere grosse Inspiration geworden. Er arbeitet viel mit Retro angehauchten Produktionen auf simplen Bassriffs und Drumspuren. Wichtig ist hier auch Arcade Fire, ihre Beeinflussung gilt mehrheitlich ihren Live-Performances - speziell das Konzert des Reading Festivals 2011, welches für mich bis heute die wahrscheinlich beste Live Performance einer Band ist. Darüber hinaus gibt es die unzähligen Neuentdeckungen jeden Genres, welche mich in vielerlei Art beeinflussen; die heutige Popmusik nicht zu vergessen!

Was kannst du mir auf deinem Instrument besser beibringen als alle anderen Lehrer*innen?
Das Plektrumspiel auf dem Bass, egal ob Pop, Rock oder Jazz. Soundästhetik mit Effektgeräten auf der Gitarre. Darauf achte ich bei meinem Spiel, neben dem Instrument. 

Wie hast du dein Instrument spielen gelernt?
Ich spielte mit Zehn eigentlich Saxofon, jedoch gefiel es mir und meinem Kiefer nicht so gut. Irgendwann hab ich dann die Gitarre meines Vaters immer öfter in mein Zimmer "entführt", was dazu führte, dass die benachbarte Baufirma nachmittags hin und wieder einen kleinen Jungen hörte, der zu Green Day, The Wombats und Rise Against im Zimmer herumhüpfte. Zu dieser Zeit wollte ich unbedingt auch die Bass Spuren spielen können, also bekam ich zu Weihnachten meinen ersten Bass (einen Fünf-Saiter, weil mehr ist doch mehr?!). Wegen dem Bass kam ich irgendwann in meine ersten Bands und ich begann, mich immer mehr für das Musizieren im Bandkontext zu interessieren. 

Wie gehst du vor, wenn du selber einen Song schreibst oder ein Stück komponierst?
Mein normaler Prozess ist meist so: Ich beginne mit der Gitarre, suche mir ein Riff oder eine Akkordabfolge und nehme diese auf. Danach setze ich mich hin, lasse die Spur in Dauerschleife laufen und improvisiere darüber mehrere Gesangsspuren, bis mir eine oder mehrere gefallen. Von diesem Leitmotiv her baue ich den ganzen Song auf. Im Laufe der letzten Jahre fand ich aber auch Wege, meine Kreativität anders zu fördern und beginne heutzutage auf unterschiedliche Arten. Allerdings bleibt der zu Beginn genannte Prozess der Ursprung, an welchem ich noch heute viel schreibe. Textlich bin ich ein Perfektionist, ich brauche im Schnitt etwa 20 Revisionen und suche genau die richtigen Wörter, vom Klang und von der Ästhetik her. 

Auf welchem Equipment spielst du heute?
Zuerst muss erwähnt sein: Ich bin ein Fanatiker für Effektpedale, daher schreib ich nur den Satz “Ich benutze überall zu viele Pedals”, auf Weiteres sollte ich der Länge her nicht eingehen… 
Bei The Gardener & The Tree spiele ich einen Epiphone Embassy Bass, davor einen Epiphone Jack Cassidy Bass. Ich bin ein Fan von unbekannteren Bässen und Gitarren aus den 50ern bis 70ern, welche eine Neuauflage bekommen. Mein Zweit- und Aufnahmeinstrument ist ein modifizierter Fender Squire Bass VI. Dieser ist aus zwei Gründen eine wertvolle Ergänzung des Bandsounds, da er erstens mit dem dünneren Sound sich mehr Platz durch die Orgelbässe gibt, und zweitens ich mein Spiel mit dem E-Bow auf diesem leichter umsetzen kann. Für andere Bands spiele ich meistens meinen Gibson Les Paul Tribute Bass, welche eine Neuauflage des allerersten EB-0 Bass ist. Dieser erfasst meine Neufindung von Shortscale Bässen, welche an sich einen eigenen Sound haben. Live benutze ich einen Tourtauglichen Fender Bassman 300 Hybrid Amp und gehe durch ein Pedalboard mit mehreren Effekten.

Bei Karluk spiele ich eine Fender Jazzmaster Gitarre, ursprünglich weil der Sänger meiner Lieblingsband diese spielte. Doch im Laufe von 10 Jahren lernt man ein Instrument so gut kennen, dass es fast sein eigenes Kind wird. Des Weiteren spiele ich eine Gretsch New Yorker Archtop als Akustische Gitarre. Ich konnte mich mit einer Western/Akustik-Gitarre nie Identifizieren, ich fand jedoch Archtop eine sehr gute Alternative. Bezüglich Amps habe ich mich auf einen Blackstar HT 60 geeinigt: Einen schönen, cleaner Sound, welcher meinen Effektpedals Raum gibt.

Mein Equipment ist nicht der teuren Art, ich verwende eher Material zwischen 200.- bis 1000.- CHF und kann dir da auch Perlen in dieser Preisklasse zeigen.

Welche persönliche Eigenschaft hat dir beim Üben am meisten geholfen?
Alles braucht Zeit und es gibt immer jemand, der es besser macht als du. Lass dich davon nicht abhalten. Ein Instrument ist wie eine Sprache lernen: Irgendwann klappen Dinge, welche du sonst nie für möglich gehalten hättest und zwar ohne dass du es merkst. In Bands spielen ist mit Abstand die grösste Motivation, die ich weitergeben kann

Was hat dein Instrument, was andere nicht haben?
Es ist ein Instrument, welches man bis heute noch nicht perfekt digital kopieren kann… oder liege ich da falsch?

Worauf achtest du dich besonders beim Unterrichten?
Wenn du nicht üben konntest, fühl dich nicht schuldig. Komm dafür mit etwas, was dich gerade interessiert – z.B. den Song den du gerade als letztes gehört hast. Sag mir jedoch direkt, dass du nicht üben konntest, das vereinfacht die Sache! Ich achte auf die Spielfreude: man sollte ein Instrument mit Songs lernen, viele bringen dir mehr bei als Theorie.

Wie baust du deine Musikstunden auf?
Ich unterrichte sehr spontan und gehe gerne auf deine Interessen ein. Meist frage ich dich, ob du was Dringendes hast oder an welchem Material du arbeiten willst. Viele Inputs generiere ich während dem Unterricht und mache dich auf kleine Details aufmerksam, manchmal in Techniken oder in Bezug auf anderen Stilen oder Songs. 
Die Stunde beginne ich gerne mit einer Einspielübung, welche für Anfänger eine Groove Übung oder für Fortgeschrittene ein Easy Riff mit Improvisation sein könnte. Im allgemeinen arbeite ich mit Songs, an welchem wir, je nach Niveau, ins Detail des Spielens gehen oder verschiedene Varianten ausprobieren werden. Ich gebe den Schüler*innen gerne viel mit und greife manchmal erst 3 Lektionen später wieder auf ein Thema zurück.

Was war bis anhin dein tollstes Erlebnis als Musiker*in?
Das erste Mal, als wir mit TGATT an einem Festival in Deutschland spielten. Dies war das Sound of the Forest, bei welchem die Bühne hinten offen war. Die Kulisse: Ein See direkt hinter der Bühne, aus Holz angefertigte Dekoration um uns herum und ein Publikum welches, obwohl wir erst eine EP raus hatten, so laut sang wie nirgendwo sonst in der Schweiz.

Welches war die grösste Bühne, auf der du gespielt hast?
Tempelhof Festival (Berlin), Southside & Hurricane Festiva.l

Mit welcher*welchem Musiker*in würdest du gerne einmal spielen?
Ich denke Arcade Fire oder LCD Soundsystem, sie wirken auf mich nicht perfekt oder feingeschliffen, ein bisschen roh und haben die Freude am Live Spiel nicht verloren. Eigentlich alles, was ich mir am Musizieren wünsche.

Welche eine Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Sorority Noise - Joy, Departed. Musste lange nachdenken, da mir viele Alben sehr am Herz liegen, (wie gesagt Brand New, Radiohead, La Dispute…) doch irgendwie ist dies ein Album, welches ich mir immer anhören kann, egal in welcher Stimmung oder Laune ich bin. Zusätzlich ist es so simpel und druckvoll, trotzdem überrascht es mit Dynamik und Details. Und die Texte sind ehrlich, wie sie nur sein können.

Auf welcher Bühne würdest du am liebsten spielen oder spielst du am liebsten?
Glastonbury Festival in England, das wäre der Traum. Oder die Sternenbühne am Openair St. Gallen.

Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Beschäftigt zu sein. Ich kann nicht Nichts tun.